Als IT Unternehmen in einer strukturschwachen Region und dann auch noch im „Außenbereich“ – so erlebt man selbst, weshalb Deutschland beim Breitbandausbau immer noch nicht weiter kommt.
Während in der Innenstadt von Pirmasens ganz viele Menschen mit Gigabit angebunden sind, darf ich mir in einem „nicht versorgten Funkgebiet“ mit einer LTE Richtantenne behelfen.
Mehr als 20 MBit/s sind damit nicht möglich.
Die Telekom hat natürlich im letzten Jahr auch noch das ISDN ersatzlos gekündigt – Telefonieren wird so auch nicht einfacher.
Nachdem immer wieder die großen Versprechen der Politiker und diverse Zeuítungsartikel im Sinne von „Breitband bis zur letzten Milchkanne“ im Raum stehen, bemühe ich mich schon seit Jahren um Unterstützung.
Der Witz – nur einige 100 m von mir entfernt läuft eine Glasfaserleitung eines Kabelanbieters. Es wäre also gar nicht so kompliziert, wenn man denn etwas tun wollte.
Allerdings sind die formalen Hindernisse im Weg. Es fehlt an einer „Förderkulisse“ bekomme ich immer wieder gesagt.
Pirmasens sei seit Ende 2017 „voll versorgt“ – so ein wenig fühlt man sich da, wie das berühmte Dorf der Gallier.
Während selbst auf der Seite des BMVI vollmundige Versprechen zu finden sind,
https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/Breitbandausbau/Breitbandfoerderung/breitbandfoerderung.html
steht an anderer Stelle geschrieben, weshalb sich nichts tut.
https://www.breitbandausschreibungen.de/foerderprogs
Schaut man sich die Liste an, so erkennt man, dass es nur wenige Programme in RLP gibt, auf die man sich beziehen könnte.
Auch übernehmen die Programme nicht alle Kosten. Der verbleibende Teil wäre wohl im Bereich der Kommune?
So findet sich der wahre Grund dafür, weshalb ich in der digitalen Einöde leben muss, wohl in der extrem schlechten Finanzsituation der Stadt Pirmasens.
Da man kaum genug Geld hat, um die Stadt am Leben zu halten, will man natürlich auch nicht Unsummen in einen einzelnen Ausbau stecken.
Das verstehe ich gut. Aber dann sollen die Politiker doch bitte endlich einmal der Realität in’s Auge schauen.
Flächendeckendes Breitband erreicht man zu 95% schnell, mit dem Ausbau in den Bereichen, in denen auch die TK-Unternehmen gerne aktiv werden.
Eben in den Städten und Ballungsgebieten.
Wer sich für ein Leben abseits entschieden hat, der wird auch in Zukunft zu den Verlierern gehören, wenn sich nicht endlich etwas tut.
Wir brauchen die Fortführung des „Recht auf Telefon“ in der digitalen Welt. Nur dann werden wir auch die 100% erreichen.