In der realen Welt ist es üblich, dass wir die Opfer von Verbrechen mit Mitgefühl und Unterstützung behandeln. Wir erkennen an, dass sie durch eine traumatische Erfahrung gegangen sind und wir verurteilen die Täter für ihre Handlungen. Aber wenn es um Cyberangriffe geht, scheint diese Logik oft umgekehrt zu werden.
Die Schuldzuweisung
Wenn ein Unternehmen Opfer eines Cyberangriffs wird, ist die erste Reaktion oft, das Unternehmen selbst zu beschuldigen. Die Öffentlichkeit, die Medien und sogar andere Unternehmen neigen dazu, das betroffene Unternehmen für seine vermeintlichen Sicherheitslücken zu kritisieren. Es wird argumentiert, dass das Unternehmen nicht genug getan hat, um sich selbst zu schützen, und daher selbst schuld ist.
Der wahre Täter
Doch wer ist der wahre Täter in diesem Szenario? Es ist der Cyberkriminelle, der den Angriff ausgeführt hat. In der realen Welt würden wir nie das Opfer eines Einbruchs dafür verantwortlich machen, dass es nicht genug Sicherheitsmaßnahmen getroffen hat. Wir würden den Einbrecher verurteilen. Warum also behandeln wir Cyberverbrechen anders?
Der Weg nach vorn
Es ist wichtig, dass wir unsere Denkweise ändern und anerkennen, dass die Opfer von Cyberangriffen genau das sind – Opfer. Sie verdienen unser Mitgefühl und unsere Unterstützung, genau wie die Opfer von Verbrechen in der realen Welt. Gleichzeitig müssen wir die Täter zur Rechenschaft ziehen und sicherstellen, dass sie für ihre Handlungen verantwortlich gemacht werden.
Das Schweigen der Unternehmen
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die meisten Unternehmen in Deutschland es verschweigen, wenn sie von einem IT-Sicherheitsvorfall betroffen sind1. Dieses Schweigen kann verschiedene Gründe haben. Ein Grund könnte die Angst vor negativen Auswirkungen auf das Unternehmensimage sein. Ein weiterer Grund könnte die Befürchtung sein, dass die Offenlegung eines Sicherheitsvorfalls zu rechtlichen Konsequenzen führen könnte.
Die Folgen des Schweigens
Das Verschweigen von IT-Sicherheitsvorfällen kann jedoch erhebliche Probleme verursachen. Erstens verhindert es, dass andere Unternehmen aus diesen Vorfällen lernen und ihre eigenen Sicherheitsmaßnahmen verbessern können. Zweitens kann es dazu führen, dass Kunden, Partner und Aufsichtsbehörden das Vertrauen in das betroffene Unternehmen verlieren. Schließlich kann das Verschweigen von Sicherheitsvorfällen dazu führen, dass Cyberkriminelle ungestraft davonkommen und weiterhin Unternehmen angreifen können.
Ein Appell für Transparenz
Es ist daher wichtig, dass Unternehmen transparenter mit IT-Sicherheitsvorfällen umgehen.
Sie sollten Sicherheitsvorfälle melden und die Details dieser Vorfälle offenlegen, damit andere daraus lernen können. Gleichzeitig sollten Aufsichtsbehörden und die Öffentlichkeit ein besseres Verständnis dafür entwickeln, dass Unternehmen, die Opfer von Cyberangriffen werden, nicht die “Bösen” sind, sondern die Opfer. Nur so können wir hoffen, die Welle der Cyberkriminalität einzudämmen und ein sichereres Internet für alle zu schaffen.
Letztendlich ist es eine gemeinsame Verantwortung, das Internet zu einem sichereren Ort zu machen. Unternehmen müssen robuste Sicherheitsmaßnahmen implementieren und Einzelpersonen müssen sich über die Risiken im Klaren sein und sich entsprechend schützen.
Nur so können wir hoffen, die Welle der Cyberkriminalität einzudämmen.
Cyber attacks: When the victim becomes the perpetrator
In the real world, it is common for us to treat victims of crime with compassion and support. We recognize that they have gone through a traumatic experience and we condemn the perpetrators for their actions. But when it comes to cyber attacks, this logic often seems to be reversed.
The blame game
When a company is the victim of a cyberattack, the first reaction is often to blame the company itself. The public, the media and even other companies tend to criticize the affected company for its perceived security lapses. It is argued that the company did not do enough to protect itself and is therefore to blame.
The real culprit
But who is the real culprit in this scenario? It is the cybercriminal who carried out the attack. In the real world, we would never blame the victim of a burglary for not taking enough security measures. We would condemn the burglar. So why do we treat cybercrime differently?
The way forward
It is important that we change our mindset and recognize that the victims of cyber attacks are just that – victims. They deserve our compassion and support, just like the victims of crime in the real world. At the same time, we need to hold the perpetrators accountable and ensure that they are held responsible for their actions.
The silence of companies
A recent survey shows that most companies in Germany remain silent when they are affected by an IT security incident1. There can be various reasons for this silence. One reason could be the fear of a negative impact on the company’s image. Another reason could be the fear that disclosing a security incident could lead to legal consequences.
The consequences of silence
However, keeping quiet about IT security incidents can cause significant problems. Firstly, it prevents other companies from learning from these incidents and improving their own security measures. Secondly, it can cause customers, partners and regulators to lose confidence in the company concerned. Finally, concealing security incidents can allow cybercriminals to get away with it and continue to attack companies.
An appeal for transparency
It is therefore important that companies deal with IT security incidents more transparently.
They should report security incidents and disclose the details of these incidents so that others can learn from them. At the same time, regulators and the public should develop a better understanding that companies that fall victim to cyberattacks are not the „bad guys“, but the victims. Only then can we hope to stem the tide of cybercrime and create a safer internet for all.
Ultimately, making the internet a safer place is a shared responsibility. Companies need to implement robust security measures and individuals need to be aware of the risks and protect themselves accordingly.
Only then can we hope to stem the tide of cybercrime.