video killed the radio star

Schon wieder ein Titel, der auf den ersten Blick nichts mit meinem Blog zu tun hat.

Aber – es gibt eine Verbindung, wenn – wie ich gleich beschreiben werde – eine Neuerung das Altbewährte ablöst.

In meinem Fall ist es der Windows Defender bzw. die damit zusammenhängenden Dienste.

Ohne Zweifel hat Microsoft ein sehr umfangreiches und leistungsfähiges Paket an Sicherheitsfunktionen.

Viele davon werden in der „Cloud“ verwaltet, greifen aber auf auf die Windows Computer zu, die letztlich geschützt werden wollen.

Natürlich werden diese stetig erweitert und verbessert.

Ich verwende ein Surface Book 3 Modell 1900 i7 mit 16 GB RAM.

Der heutige Tag gestaltet sich wieder einmal sehr mühsam.

Permanent Fehlermeldungen, Anwendungen die extrem langsam reagieren – das volle Programm.

Der obligatorische Neustart hilft nicht. Danach geht es genau so wieder weiter.

Obwohl ich nur Edge, Teams und Outlook gestartet habe.

Als ich einfach nur eine Datei kopieren möchte, erreiche ist das „Leistungstief“.

0,19 GHz bei 13% Systemauslastung!

 

Das erklärt die Einschränkungen. Bei der Geschwindigkeit sollte man der CPU eine Kurbel spendieren.

Doch – warum drosselt sich die CPU so sehr runter?

Eigentlich kopiere ich gerade nur eine Datei und die anderen Anwendungen sind im Leerlauf?

Nachdem der Computer wieder bedienbar ist, mache ich einen Test und starte zuvor den Task Manager.

So kann ich sehen, was genau im System geschieht.

 

Und was finden wir da in der Liste der Top 10?

    • 13% Windows Defender Advanced Threat Protection-Dienst – ausführbare Datei
    • 11% Microsoft.Management.Services.Intune. Windows Agent
    • 11% Microsoft Network Realtime Inspection Service
    • 3% Windows Defender Advanced Threat Protection Sense CE module
    • 2% Windows Defender Advanced Threat Protection – Sense NDR module

Das macht zusammen 40% CPU Last.

Zu viel für die arme Laptop CPU, die sich zwar i7 nennt, aber eher die Performance einer modernen Armbanduhr bieten kann.

Es gibt einige andere Anbieter von „Schutzprogrammen“ für Computer.

Manche sind bekannt dafür, nicht gerade schonen mit der CPU Leistung umzugehen.

Offensichtlich übertreibt es jetzt auch Microsoft.

Es wird so viel geprüft und überwacht, dass manche Computer dadurch an die Leistungsgrenze kommen.

Da wäre die „supertolle Video Neuerung“, die das gute alte Radio ersetzt.

Immer mehr „Nebenanwendungen“ verbrauchen Rechenzeit.

Wie soll das erst werden, wenn Microsoft die künstliche Intelligenz auch noch auf die Endgeräte auslagert?

Im Microsoft Edge Browser ist davon schon einiges zu finden.

Vielleicht der Grund, warum ich von diesem heute die Meldung bekommen habe – „Speicher voll!“.

Natürlich brauchen wir einen guten Schutz. Aber dieser darf nicht dazu führen, dass wir in der „Verfügbarkeit“ unserer Rechner eingeschränkt werden. Das verletzt auch ein Schutzziel der ISO.

Darüber hinaus will ich auch nicht jedes Programm auf meinem Computer haben.

Vor einigen Tagen habe ich einen alten Lenovo Yoga-2 Computer (mit einem markanten orangen Gehäuse) zu einem Pentesting-Laptop umgebaut.

Kali Linux installiert und das Teil geht ab wie’s Lottchen.

Für ein Windows 11 war der Computer nicht mehr geeignet – sehr wohl aber für ein aktuelles Linux System wie Kali Purple.

Ich kann nur hoffen, das jemand von Microsoft meinen Blog liest und man sich dort einmal die Frage stellt, ob der eingeschlagene Weg auf Dauer wirklich in die richtige Richtung führt.

In meiner Tätigkeit als selbständiger CISO, Sachverständiger und Forensiker ist Microsoft Windows nicht immer die erste Wahl.

Dort bleibe ich lieber beim guten, alten Radio. Das zwischenzeitlich auch sehr modern geworden ist.